Jahres Bericht

KROATENMISSIONEN - JAHRESBERICHT 2002

 

I. ENTSTEHUNG DER MISSIONEN

Heutzutage gibt es 13 Kroatenmissionen in der Schweiz. Als erster Seelsorger für  die Flüchtlinge war P.Lucijan Kordić  seit  dem  Jahr  1953 tätig.  Er wurde   amtlich ernannt  am  13.September 1961. von  der Kongregation  für Migranten   in Rom .  Das Schweizerisches Episkopat hat P. Lucijan  in Fribourg,  am 4.November 1961. die Jurisdiktion erteilt und „quasi parochus“ ernannt. Das dauerte bis Juli 1967, als die Kroatenmission in Zürich mit  P. Ljubo Krasic  gegründet wurde.                                                           

 

 Im  Juli                  1967  Kroatenmission – Zürich.  

Am 1.Januar            1972  Kroatenmission – St. Gallen.

-      30. Januar       1972  Kroatenmission – Basel.

-      18.Februar       1973  Kroatenmission - Bern .

-      25.April            1982. Kroatenmission – Luzer.                                                                                                         

-       3. September   1982  Kroatenmission – Lausanne.

-      28. August        1990. Kroatenmission –  Trimmis (Graubünden).

-      20. März           1994. Kroatenmission – Frauenfeld.

-      1.Januar            1995 Kroatenmission – Aarau.

-      24. September    1995 Kroatenmission – Zug.

Im Herbst                  1995  Kroatenmission - Sion.

Am 1. Februar            1998  Kroatenmission -  Ticino.

-     1.September        2000. Kroatenmission – Solothurn.

Zahlenmässig

P. Lucijan Kordic  schreibt, dass im Jahre 1953 aus dem Flüchtlings -  Lager  in Trieste   20 kroatische Flüchtlinge  in  Leysin  (VD) angekommen sind. Im Jahre 1959 sind  es 150  Immigranten.  1960 kommen  Gastarbeiter an, so im Jahre 1964  c. 1.000 Immigranten, im Jahre 1965  ca. 2.500  katholische Kroaten, im Jahre 1967 ca. 4.000, und im Jahre 1969  sind ca. 13.000   Kroaten registriert. Nach dem Krieg in Kroatien und Bosnien und Herzegowina befindet sich  in der Schweiz   über 80.000 katholische Kroaten. Die  Missionen  verfügen   über 15.000 Familienadressen.  Wenn wir  durchschnittlich   4  Familienmitglieder  rechnen, dann bekommen wir 60.000  Personen;   30 %   der  Familien sind in der Fluktuation  oder  Bewegung d.h. die Adressen sind  zu  diesem  Zeitpunkt  nicht registriert.

Im  letztem  Jahr 2002  wurden  in den  Kroatenmissionen  354 Personen getauft, es gab  567 Erstkommunikanten, 158 Firmlinge und  78 Paare  wurden getraut.

Im Zeitraum  von 35 Jahren wurden registriert: 9.041  Taufen,  3.907 Erstkommunikanten, 3.667 Firmlinge, 1.739  Trauungen. 

Seelsorgeteam

In den Missionen wirken 15  Franziskaner – Priester ,OFM aus Franziskanerprovinz  Mostar,

6  Pastoral – Mitarbeiterinnen und 4 Klosterschwester.

 Aarau: P. Ilija Saravanja und Frau Pera Lukic;                                                                                          

Basel: P. Berislav Kutle und Frau Marija Severin;                                                                                  

 Bern: P. Ante Pranjic (Nationaldelegierter)  und Frau Ruza Rados,                                                                  

Frauenfeld: P. Ante Perkovic und Frau Suzana Bralic,                                                                     

 Lausanne: P. Ivan Matijasevic und Frau Vlatka Pavlinovic,                                                            

 Luzern: P. Stanko Banozic und S.Berhmana Galic,                                                                                     

Sion : P. Gojko Zovko, 

Solothurn: P. Simun Coric,    

                                                                                                                      

St. Gallen: P. Vladimir Eres und S. Ivanka Darojkovic, 

                                                                      

Ticino P. Mico Pinjuh,         

                                                                                                                                    

Graubünden : P. Ante Medic,         

                                                                                                            

Zug : P. Rade Vuksic und S. Zdenka Cavar,  

                                                                                         

Zürich: P.Karlo Lovric,  P.Petar Topic,  P.Dinko Grbavac, und S.Zora Jazo, Frau Katarina Svedrovic.  

    

Zu diesem Team gehören sehr viele engagierte  Gläubigen in verschiedenen Missionsräten.

 

II. TAETIGKEITEN

 

Kroatenmissionen – lebendige Gemeinschaften

Viele heimischen Christen  bemerken , dass unsere kroatische Gemeinschaften   christlich sehr lebendig sind. Die Gläubigen verlangen heiligen Sakramente,  nehmen teil  an  sonntäglichen Eucharistiefeiern, besuchen  den Religionsunterricht in  der Muttersprache  und haben ein grosses Bedürfnis  zusammen zu sein. Deshalb sind die Missionen ein Stück   Heimat und  Zentren von religiösem, gesellschaftlichem, kulturellem und karitativem Leben.

Die  Mehrheit der  Missionare feiert drei  Eucharistiefeiern  pro Sonntag in verschiedenen Ortschaften. Dazu müssen mehrere  Missionare über 200 km(oder mehr ) pro Sonntag fahren.

Am Muttertags- und Niklausfest versammeln sich  Hunderte und  Hunderte von Kindern. Zum Beispiel in Kroatenmission – Bern waren es  über 500 Kinder.

Am 8. und 9. Juni 2002. versammelten  sich über 5.000 Gläubigen   am  Wallfahrtsort  in  Einsiedeln mit dem Erzbischof von Rijeka  Mons.Ivan Devcic.

Am 7.September 2002. fand der  „Rumeni list“ (Rosiges Blatt) statt, eine  jährliche Begegnung der kroatischen Jugend. Die Begegnung fing  mit dem Kreuzwegandacht mit    über 1.000 jungen Leuten  in Einsiedeln an, dies in  tiefer  Frömmigkeit,  was auch für uns  Missionare sehr  eindrucksvoll  war.

Wichtig ist nicht nur das religiöse Leben: Eucharistiefeiern, persönliche Beichten, Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente, Wallfahrten, Haussegnungen, sondern damit  verbunden ist auch die Pflege der Kultur, Folklore, Sprache und  Mitarbeit  mit kroatischen, nichtkirchlichen Vereinen.

Gemeinschaftserfahrung: Mission – Familie

Viele kroatische Familie wünschen dass ihr Seelsorger  einmal pro Jahr die Familie besucht.

Sie erwarten ein gemeinsames Gespräch, Segensgebet  in der Wohnung, und wenn es möglich auch  ein gemeinsames Essen in der Familie. Normalerweise gibt es mehr  Anfragen für Familienbesuche als Tage pro Jahr. Sehr häufig muss der Missionar mehrere Familienbesuche  in einem  Tag  voraussehen. Diese Kontakte verbinden  die Gemeinschaft von der Familie, als kleine Kirche, bis hin zur ganzen  Mission im  Gottesdienste.

Persönliche Kontakte mit der Familie sind auch gute Anregungen  für den  Religionsunterricht

der Kinder und Jugendlichen. Der  Religionsunterricht wird  durch die Missionare und die Missionshilfen erteilt.  Meistens haben wir Religionsunterricht  in Ortschaften, wo auch die kroatische Ergänzungsschule tätig  ist. Nähere Vorbereitung  auf die  heiligen  Sakramente führt man in Missionsräumlichkeiten durch.

„Movis“

Eine grosse Rolle spielt unser Missionsblatt „Movis“ mit einem Umfang von 36  Seiten, in einer Auflage von 15.500 Exemplaren. Vier mal jährlich bekommt jede adressbekannte kroatische Familie dieses Missionsblatt. Das bedeutet über 15.000 Exemplare  gehen an  unsere Gläubigen. In dieser Informationsschrift ist in aller  Kürze  das  ganze Pastoralleben der Missionen zusammengefasst. Jede Mission hat eine eigene Seite; dazu gibt es einen gemeinsamen Allgemeinteil. Da befinden sich aktuelle Themen aus kirchlichem Bereich, die  Berichte und Beiträge   aus  dem Sozialdienst, dem Beratungsdienst,   aus der  kroatischer Ergänzungsschule u.s.w.

Gemeinschaftsverbindung in  Ortskirche

Immer mehr erkenne ich dass die katholische Kroaten  die  Verbindung mit Ortskirche halten.

Viele Eltern möchten, dass ihre  Kinder  die  Erstkommunion in der  Ortspfarrei  und in der Mission feiern. Einige Gläubigen besuchen manchmal den deutschsprachigen, manchmal kroatischen Gottesdienst. Sie  schätzen den  „Tag der Völker“. Regelmässig berichten die Missionare Hauptereignissen  in unseren schweizerischen  Bistümer.  Es ist nicht schwierig, die Vertreter zu finden im Bistumsfest oder  in Gottesdiensten. 

III. AKTUELLER  ZUSTAND UND WIE WEITER

Infrastruktur

Fast alle Missionen haben Schwierigkeiten mit den Infrastrukturen. Sehr häufig erlauben lokale Pfarrgemeinden schwierige Termine oder  ungeeignete   Stunden für die Eucharistiefeiern. Zum Beispiel: In Bern  feiern wir jahrelang Gottesdienste um 17,00 Uhr, weil es nicht möglich sei um 12,00 Uhr. Grund : Unsere  deutschsprachigen Mitchristen haben zweimal pro Jahr einen Aperitif  um 11,00 Uhr. Nur die Mission – Luzern hat entsprechende Räumlichkeiten. Alle andere Missionen  haben nicht entsprechende  gesellschaftliche Räumlichkeiten:  Zentren, Versammlungsräume, Sitzungszimmer usw.

Personal

 Da sind 4 Missionen (Tessin,  Graubünden , Sion, Solothurn )  die nur einen Priester haben, ohne Pastoral – Mitarbeiter/in, Katechet/in  oder Sozialarbeiter. Was kann ein Missionar machen, wie im Tessin  mit  4.000 Gläubigen, ohne Missionshilfe, oder Pastoralarbeiter/in? Normalerweise wirken  in einer Pfarrei  von 3.500 Gläubigen   5 Personen als Pastoralteam.

Finanzen

Nur soviel: Es ist nicht selten dass finanzielle Sparmassnahmen unsere Missionen treffen.                                                

Hier  ein Zitat aus dem „Statement zur Verabschiedung“ von Synodalrat und  ehemaligen Präsidenten der Ausländerkommission im Kanton Bern: „Die Forderung des Kirchenparlamentes nach einem ausgeglichenen Budget hat Synodalrat und Synode dazu gezwungen, im Budget 1998 die Ausgaben für die Minoritätenmissionen   drastisch zu kürzen. Dieser Entscheid war für mich  persönlich das Negativerlebnis im Synodalrat

Leider helfen uns Worte nicht weiter. Die Bibel  ist wiederholt: Derjenige der 99  Schafe hat, verlangt auch ein  einziges Schaf des Armen, trotz der These: In der Kirche gibt es keine Ausländer.

Schlussfolgerung

Trotz alldem sollten  wir alle  Christus  den Vorrang geben. Die guten Christen in der Missionen sind ein versprechendes Zeichen für die  Zukunft der heimischen Pfarreien.  Die Kroatenmissionare sind   bereit,  ihren Immigranten  ein allmählichen Hineinwachsen in die örtlichen Gemeinschaften zu erleichtern und in der Kirche ein verbindendes Element zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen zu sein. Es ist  eine grosse Herausforderung   heutzutage  im Leben ein Sinn und Ziel zu  finden, besonders für die Fremdsprachigen. In diesem  Sinne gehen unsere Bemühungen und  Jesu  Gemeinschaften zu verwirklichen.

P.  Ante  Pranjic, OFM